Als spiritueller Mensch hat man irgendwann die Idee akzeptiert, dass alle Verantwortung für unser Erleben der Welt in uns liegt. Wir akzeptieren unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit als Spiegel unserer Innenwelt und allmählich nimmt unsere Tendenz, anderen die Schuld zu geben, ab. Natürlich gefällt uns trotzdem nicht alles, was wir erleben.
Wir haben mit der Erkenntnis unserer Eigenverantwortung nicht sofort alle mentalen und emotionalen Gewohnheiten entlarvt. Doch es wird von Tag zu Tag einfacher.
Unser heutiges Thema beschäftigt sich nicht mit anderen Menschen, sondern mit den verinnerlichten Haltungen, die wir aufgrund unserer bisherigen Lebenserfahrung entwickelt haben.
Werkzeuge der Wirklichkeitsvermittlung
Um die Welt um uns herum geniessen zu können, sind wir mit zahlreichen Instrumenten ausgestattet, die es uns ermöglichen, wahrzunehmen, anschließend zu beurteilen, um davon zielführende Handlungen abzuleiten.
Zum Beispiel spüren wir Hunger, testen ein Lebensmittel und entscheiden dann, dass es das Problem löst: Wir erkennen, dass es gut schmeckt und entscheiden es zu essen. Wenn wir dann auch nach längerer Zeit keine Buchschmerzen oder andere negative Symptome mit dem Essen dieses Lebensmittel verbinden, erachten wir unser Experiment als geglückt und speichern das Lebensmittel als "gut" ab.
Jenseits des biologischen Überlebens
Wären wir Tiere, wäre unser Leben tatsächlich so einfach: Bedürfnis - Suche nach Lösung - Test - negatives Ergebnis = neuer Test - positives Ergebnis - Erfolg!
Doch als Menschen haben wir unendliches Potential. In jedem von uns steckt eine Unendlichkeit an Möglichkeiten. Wir sind in so einem hohen Maße frei, das es einem schwindelig werden kann. Wo beim Tier noch ein Großteil aller Bedürfnisse über Instinkte (reflexhafte Reaktionen sowohl auf innere als auch auf äußere Reize) geregelt ist, haben wir Menschen die Möglichkeit, uns selbst zu einem großen Teil selbst zu entwerfen.
Das wahre Instrument: Fokus
Wir können durch unsere Aufmerksamkeit, lenkbare Bewusstheit, unseren Fokus, unsere biologischen und genetischen Anlagen in hohem Maße beeinflussen und verändern. Wir können durch Fokussieren unsere gesamte Wahrnehmung der Welt transformieren! Doch so schön diese Macht und Freiheit ist, sie ist auch für all die negativen Gefühle, Verletzungen und schlechten Gewohnheiten verantwortlich, die uns täglich plagen.
Selbsterschaffenes Leid
Durch den einfachen Mechanismus (siehe oben), mit dem wir die Welt zu verstehen suchen, bilden wir oft genug unpassende Schlussfolgerungen, an denen wir dann allzu lange festhalten, auch wenn sie uns nicht helfen, glücklich zu sein. Wir bestehen darauf, das unsere Überzeugungen richtig sind auch dann noch, wenn unserer Erleben der Welt schmerzhaft ist.
Freiheit annehmen = Selbstwertgefühl
Wenn wir die Freiheit nicht als Fluch sehen sondern als Segen betrachten, beginnt eine Reise in die Welt der Möglichkeiten!
Wir akzeptieren dann Ängste als Vorzeichen neuen Wachstums und Widerstände als Trainingseinheiten. Dem fokussierten Geist kann nichts wirklich aufhalten. Wenn wir die Freiheit des Geistes akzeptieren, ist Erfolg nur eine Frage der Zeit.
Der dreifache "Motor" dieser "Aufwärts-Bewegung" ist
1. unser Vertrauen in unsere Selbstwirksamkeit,
2. unsere Bereitschaft zur Verantwortung, und
3. unser Selbstwertgefühl.
Der Prozess sieht schematisch so aus: Wir nehmen ein Problem wahr, wir Vertrauen in unsere Selbstwirksamkeit, wir wählen Bereitschaft zur Verantwortung, wir erleben unser erweitertes Selbstwertgefühl. Dies wieder vertieft unser Vertrauen in unsere Selbstwirksamkeit, so dass es uns immer leichter fällt, Verantwortung zu übernehmen für unser Erleben und wir ein immer weiter zunehmendes Selbstwertgefühl erleben.
"Es ist nicht nötig, erfolgreich zu sein im Sinne der Welt. Das Selbstwertgefühl (Selbstachtung, Selbstrespekt, glücklich zu sein, wer man ist) kommt nicht durch Dinge zustande, sondern durch die Erfahrung der eigenen Integrität. Weltlicher Erfolg ist kein Endziel, er ist eine Folge!
Nimm Dir Zeit über diesen inneren Prozess nachzudenken.
Dies ist der Schlüssel zu
innern Wachstum und Selbstliebe jenseits
unseres ängstlichen Ego.
Ich freue mich auf morgen!
Stephan
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