Wie kommt es, das wir bestimmte Dinge, Menschen oder Landschaften als schön empfinden? Was ist das überhaupt, Schönheit? Wir können nicht leugnen, dass Schönheit auf allen Ebenen unseres menschlichen Lebens eine ungeheuer wichtige Rolle spielt.
Alle lieben Schönheit
Auch wenn uns selten bewusst ist, wie sehr wir nach Schönheit suchen, wissen wir doch, dass manche Menschen schon allein ihrer Schönheit wegen weltberühmt sind , dass beim Kauf eines Produkts Schönheit eines der Hauptkriterien ist, und das die meisten Menschen, "schöne" Klamotten "praktischen" Klamotten vorziehen. Wenn wir uns verlieben, dann meist weil uns der oder die andere schön erscheint, wenn wir ein Hotelzimmer buchen und es sieht schön aus, fühlen wir uns deutlich wohler als wenn es nicht schön ist.
Essen kann schön aussehen und wird dann von den meisten gerne gegessen, obwohl es vielleicht gar nicht gesund ist (siehe die wunderbar leuchtenden Burger-Plakate). Schönheit ist mit Sicherheit eines der Hauptkriterien Anziehung für uns Menschen. Aber was genau ist schön?
Kulturelle Prägung
Die einfachste Erklärung wäre, dass wir als Kind unserer Zeit auf ein Schönheitsideal hin trainiert oder konditioniert werden. Schließlich ändert sich das Schönheitsideal von Epoche zu Epoche, und betrachten wir Schönheitsideale weltweit wird deutlich, dass Schönheit wohl auch im Auge des Betrachters liegt.
Es gibt also zweifelsohne eine kulturelle Komponente in unserem Schönheitsempfinden. Genau genommen gehen die Geschmäcker selbst innerhalb der verschiedenen Kulturen weit auseinander, und wenn man es auf die Spitze treiben wollte, wäre es nur richtig, zu dem Schluss zu kommen, dass es Schönheit als objektiven Tatbestand nicht gibt. Es gäbe nur Präferenzen, Geschmäcker.
Was aber bleibt, ist, dass dennoch jeder nach Schönheit sucht und sie in bestimmten Menschen, Formen, Kompositionen oder Landschaften gefunden zu haben glaubt. Worauf basiert dieses Bedürfnis, sich mit Schönheit zu umgeben? Wie kommt es, dass jeder von uns bestimmte Formen oder Farben anderen vorzieht?
Ordnung, Rhythmus, Proportion
Wenn wir uns dem Begriff der Schönheit nähern wollen, hilft es uns, ihn so abstrakt wie möglich zu betrachten. Die einfachste Definition scheint mit der Ordnung der Elemente zusammenzuhängen, mit Proportionen und Verhältnissen.
Schönheit ist so gesehen ein bestimmte Verhältnis aller gegebenen Komponenten zueinander.
Gewichtung, Proportion, Kontrast und Harmonie scheinen die Kriterien zu sein, die zwischen schön und nicht schön entscheiden. Wir sagen etwas wie "Die Nase ist zu groß", oder "die Farben harmonieren nicht" und kritisieren so, was sich unserem Auge darbietet. Schönheit ist so gesehen eine Empfindung, die wir haben, wenn die Verhältnisse verschiedener Komponenten in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Und das gilt scheinbar für alle Sinnesebenen. Auch in der Musik erleben wir Schönheit als Ergebnis bestimmter Verhältnisse von Tonhöhen und Rhythmen, also zeitlicher Abstände.
Schönheit ist Nahrung für die Seele
Dieses Bedürfnis nach einem äußeren Erleben bestimmter Proportionen oder Harmonien ist unser künstlerischer Trieb. Wir alle sind schöpferische Wesen und es ist ein urmenschliches Bedürfnis, sein Erleben in einer verdichteten, abstrahierten Form zu erleben. Dieses Bedürfnis ist psychologisch genauso real, wie es Hunger für den Körper ist.
Ein Gemälde, ein guter Roman oder auch Architektur, Musik,
Tanz und Schauspiel geben uns eine verdichtete Idee davon,
worum es im Leben eigentlich geht.
Was wir in der Kunst und in der Natur als schön erleben, ist die Bestätigung unseres oft unbewussten Lebensgefühls. Ein Konzertbesuch kann uns regelrecht auftanken mit Motivation und Lebenssinn, ich denke die Erfahrung hat jeder schon mal gemacht. Doch was ist es genau, dass wir so dringend brauchen und in den schönen Künsten finden?
Dem Leben Sinn geben
So wie eine inspirierende Rede des Chefs seine Mitarbeiter einnordet kann, so wie die Ansprache des Kriegsfürsten seine Soldaten mit dem Mut der Unsterblichkeit beseelen kann, so kann ein Kunstwerk unsere Seele wieder mit wahrem Lebenssinn erfüllen. Man mag es Wissenschaftlich mit Ordnung und Harmonie erklären, mit Resonanz und Frequenz. Doch das gehört jetzt nicht hierher.
Wir brauchen Schönheit wie die Luft zum atmen
Wichtig ist nur, sich bewusst zu machen, dass der Hunger nach guter Kunst und Schönheit, real ist, und keine luxuriöse Zutat für die Freizeit. Nichts kann uns so direkte Orientierung geben, wie wahre Schönheit. Wir müssen nicht vergleichen und werten, es reicht, dem eigenen "Hunger" nach Schönheit nachzugehen und sich auf diesem Wege von immer höherer Ordnung und Schwingung inspirieren zu lassen. Kunst heilt die Seele.
- Suche heute die Schönheit, entdecke Deinen Hunger nach Schönheit, fühl Dich frei, Schönheit wahrzunehmen.
- Schenke Dir selbst den Genuß von Schönheit in der Form, die Dir gut tut.
- Akzeptiere die verschiedenen Geschmäcker als individuellen Ausdruck eines anderes gearteten Blickwinkels.
- Gestalte Dein Leben nicht nach Moden oder Trends sondern ganz aus dem inneren Bedürfnis nach Schönheit.
- Schönheit zu suchen und zu erschaffen kann ein Weg zu Dir Selbst sein!
Alles Liebe
Stephan
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